Das Geheimnis richtiger Entscheidungen

Das Geheimnis richtiger Entscheidungen

Der Titel klingt vielleicht etwas drastisch, denn das Geheimnis richtiger Entscheidungen ist eigentlich, dass es sie gar nicht gibt. Natürlich gibt auch sehr dumme Entscheidungen, mit wirklich furchtbaren Konsequenzen, aber darum soll es nicht gehen. Worauf ich heute mehr Betonung legen möchte ist die Tatsache, dass es so etwas wie "richtig" nicht immer gibt.

Wer entscheidet was richtig ist?

Es gibt da diese buddhistische Geschichte, wo ein Vater und sein Sohn ihrer Arbeit nachgehen. Da läuft das Pferd weg. Die Nachbarin sagt: was für Unglück. Aber der Vater sagt immer nur: man wird sehen. Tage später kommt das Pferd zurück und bringt eine Menge Wildpferde mit. Die Nachbarin sagt: was für ein Glück, der Vater aber nur: man wird sehen. Dann reitet der Sohn auf dem Pferd, wird abgeworfen und bricht sich das Bein. Die Nachbarin sagt: so ein Unglück. Der Vater aber: man wird sehen. Dann bricht ein Krieg aus und alle jungen Männer des Dorfes werden eingezogen, außer der Sohn des Bauern mit seinem gebrochenem Bein. Da sagt die Nachbarin: welch großes Glück. Der Vater aber nur: man wird sehen...

Das Prinzip sollte klar sein. Die richtigen Entscheidungen zu treffen ist immer Ansichtssache, da es sich um die Zukunft handelt. Das, was am Anfang wie Glück erscheint, könnte das sein, was einen später umbringt. Häufig ist es auch so, dass man sich über eine Situation furchtbar ärgert und am Ende stellt sich heraus, dass es das Beste war, was einem passieren konnte. So spielt das Leben manchmal.

Ich habe mir versucht diese Mentalität zu eigen zu machen und nach ihr zu leben. Einmal habe ich meinen Job verloren und meine Freunde dachten auch, dass es eine Katastrophe wird. Ich dagegen war völlig locker und habe mir einfach etwas neues gesucht. Dort habe ich dann mein Gehalt um 50% erhöhen können. Hätte ich also meinen Job nicht verloren, wäre ich wahrscheinlich zu bequem gewesen und hätte dieses Glück nicht gehabt. Zudem war ich über 4 Monate freigestellt von der Arbeit und habe auch noch eine Abfindung bekommen. Besser konnte man aus so einer Situation kaum herauskommen.

Was ich im Laufe des Lebens gelernt habe ist: man kann die Zukunft nicht so steuern, wie wir es gerne hätten. Man kann aber die Wahrscheinlichkeiten lenken. Es gibt also schon so etwas wie richtige Entscheidungen. Nur sind diese meiner Meinung nach sehr strategisch. Zum Beispiel:

Man braucht tatsächlich nicht immer ein Studium, um Erfolg zu haben im Leben. Aber ein Studium steigert die Wahrscheinlichkeit, dass man nach einem Jobverlust eine gute Arbeit bekommt.

Bildung ist meist besser als keine Bildung. Gesund zu leben ist keine Garantie, dass man älter wird als der saufende und rauchende Nachbar. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist hoch.

Daher: Garantien liefert das Leben keine. Man sollte die Dinge, die passieren nicht überbewerten, sowohl positiv als auch negativ. Aber ein klein wenig steuern kann man die Dinge schon.

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