Das Gehimnis des Schlösserknackens

Das Gehimnis des Schlösserknackens

Anzeige - Türen und Tresore sind nicht sicher vor diesem Mann. In seinem neu erschienenen Buch "Die geheimen Schlossöffnungswerkzeuge der Abt. VIII" gibt Panzerknacker Oliver Diederichsen einen Einblick in die spannende Welt des Schlossknackens.

Die geheimen Tools der Stasi

Ein Schloss aufzubrechen ist für manche Leute so spannend, wie für andere das Schachspiel. Aus diesem Grund gibt es in Deutschland sogar einen Verein: Sportsfreunde der Sperrtechnik e.V. Er wurde für Leute gegründet, denen es eine Art intellektueller Ansporn ist Schlösser mit möglichst einfachen Mitteln zu öffnen, ohne sie zu beschädigen. Diederichsen ist einer davon und wenn er sich zu Hause mal aussperren würde, er bräuchte nicht den Schlüsselnotdienst in Frankfurt zu rufen.

In seinem Buch berichtet er auch über die Historie der Schließtechnik. Eines der wichtigsten Kapitel kommt dabei der Stasi zu. Diese Leute waren echte Meister darin in die Wohnungen ihrer Mitbürger einzudringen und dort Durchsuchungen anzustellen, ohne dass die Betroffenen dies bemerkten. Dafür gab es eine Übersicht über jede Art von Schloss, welches in der Volksrepublik zu Kaufen war. Für jedes davon gab es eine Beschreibung, wie es zu öffnen sei. War eines eine besondere Herausforderung, dann wurden sogar spezielle Geräte eigens dafür entworfen. Sie kamen dann in die Standard-Werkzeugkiste der Stasi-Mitarbeiter. Clever waren die Leute wirklich. Leider zu einem sehr unguten Zweck, wie wir heute wissen. So viele Menschen mussten unter der Bespitzelung von Leute leiden, von denen sie dachten es seien ihre Freunde. Nach der Wende kam es zu richtigen Tragödien innerhalb der Freundeskreise, nachdem man herausfand, dass ein guter Freund jedes "falsche" Wort notiert hatte.

Wer sich seit über 25 Jahren mit dem Knacken von Schlössern beschäftigt, der hat so einiges auf dem Kasten. Ich bin mir sicher kein einziger Schlüsseldienst in Frankfurt oder einer sonstigen Großstadt hat auch nur einen Mitarbeiter, der von seinen Fähigkeiten mit Diederichsen mithalten kann. Damit es ihm nicht langweilig wird, hat er sich später auch in die Welt der Safes und Tresore eingearbeitet und kann von ihnen ebenfalls eine ganze Reihe aufsperren und das mit den einfachsten Mitteln.

Zu seinen Kunden gehören viele Geschäfte, die ein Sicherheitsproblem mit einem Schließmechanismus haben. Es kommen aber auch teilweise Anrufe aus Privathaushalten. Dort hat jemand den Code für den eigenen Safe vergessen. Oder, es ist jemand gestorben und die Erben können nicht mehr an wichtige Unterlagen herankommen. Da gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten.

Die Traurige Nachricht des Buches ist, dass Einbrecher normalerweise auch jedes Schloss aufbekommen, wenn sie sich wirklich mit dessen Mechanik auseinandersetzen. Eine wirklich sichere Wohnung gibt es also nicht immer, bzw. nur mit viel Aufwand und Überwachungstechnik.

Dieses Buch ist auf jeden Fall für all jene zu empfehlen, die etwas nerdig veranlagt sind und dabei auch ein gewisses Faible für Geschichte haben.

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