Ist Airbnb ein sinnvolles Geschäftsmodell?

Ist Airbnb ein sinnvolles Geschäftsmodell?

Finanzielle Freiheit zu erlangen ist ein steiniger Weg. Eine Option dafür ist der Kauf und der Vermietung von Immobilien. Das liefert stabile Erträge und im Grunde bezahlt der Mieter die Kosten für das Fremdkapital ab. Das heißt, man baut Vermögen auf mit minimalem Eigen-Einsatz. Manche setzen aber noch eine Schippe drauf und holen noch mehr aus ihrer Immobilie heraus. Sie machen ihr Geld mit Ferienwohnungen und erzielen so eine deutlich höhere Rendite. Das Modell schauen wir uns mal genauer an.

Sind Gästewohnungen ein gutes Geschäft?

Als die Seite Airbnb oder sonstige Couchsurfing-Seiten an den Start gingen, da war das für manche Bevölkerungsgruppen eine Revolution. Plötzlich hatten viele Immobilienbesitzer die Chance ihre Objekte auf unkompliziertem Wege, nachhaltig an Touristen anzubieten. Vorher war das technisch etwas schwieriger. Somit ergab sich die Chance das Doppelte oder Dreifache von dem herauszuholen, was durch die normale Vermietung möglich ist.

Manche findige Geschäftsleute kauften sich teilweise mehrere Immobilien in großen Städten wie Berlin, wo die Objekte früher relativ günstig waren. Heute ist das auch anders. Dort unterhielten sie eine Art virtuelles Airbnb-Hotel. Sie lebten quasi davon, dass sie mehrere Wohnungen regelmäßig an Touristen vergaben.

Jetzt könnte man natürlich denken, das ist eine super Idee und so möchte ich das auch machen. Allerdings hat das Geschäftsmodell auch so seine Tücken:

In vielen Metropolen sind die gewerblichen Hotelbetreiber gegen solche Ferienwohnungen vorgegangen, um sie zu unterbinden. Der Grund ist durchaus gerechtfertigt: sie unterliegen strengen Regeln durch die Gewerbeaufsicht: Sicherheit, Brandschutz, Hygiene usw. Sie einzuhalten kostet viel Geld. Die Wohnungsbesitzer dagegen kontrolliert im Endeffekt niemand und sie können damit die Preise deutlich unterbieten. Ganz fair ist das nicht. Es ist ähntlich wie beim Streit zwischen Taxis und Uber. Letztendlich haben sich einige Städte dazu entschlossen Airbnb-Wohnungen zu verbieten. Mit diesem Damoklesschwert über dem Kopf würde ich zumindest keine Immobilie auf Kredit kaufen.

Ein weitere Risiko liegt im Bereich Schädlinge. Zahlreiche Touristen aus dem amerikanischen Raum bringen Bettwanzen im Gepäck und in ihren Kleidern mit. Sie kontaminieren damit die ganze Wohnung. Die Kammerjäger in Darmstadt, Frankfurt und Offenbach zum Beispiel haben viel zu tun, weil ihre Region ein wichtiger Knotenpunkt im internationalen Reiseverkehr ist. Solche Maßnahmen kosten viel Geld und bringen jede Menge Ärger.

Was man auch beachten muss ist das finanzielle Risiko. Mit normalen Mietern erhält man stabile Beträge und muss sich meistens um gar nichts kümmern. Reparaturen im Haus werden von der Hausverwaltung geregelt und ansonsten gibt es in den meisten Fällen keine Probleme. Bei Gästewohnungen dagegen muss man permanent nach neuen Kunden suchen und sich viel mehr darum kümmern, dass dort alles in Ordnung ist. Gerade in den kalten Monaten, wo nicht so viele Touristen kommen, drohen teure Leerstände, die dann die Gewinne auffressen.

Es ist eine Entscheidung unter Risiko und die Wahrscheinlichkeiten muss jeder selber bewerten.

 

Posted on