Jeder, egal ob er sich in der Finanzwelt auskennt oder nicht, hat bestimmt schon von Bitcoin gehört. Dabei handelt es sich um eine kryptographische Währung, die nicht in der Hand eines einzelnen liegt.

Es gibt aber noch andere Ausprägungen der Kryptowährung. Der Besitz einer bestimmten Person in Bezug auf eine Währung wird dabei in einer verschlüsselten Datei festgehalten. Bei jeder Transaktion mit der Währung wird der Übergang des Besitzes festgehalten. Da die Daten weltweit verteilt sind, also jeder, der einen Teil der Währung hält diese Daten redundant verteilt, ist Betrug praktisch ausgeschlossen. Man müsste nicht, wie bei einer Bank, an einer Stelle manipulieren, sondern zeitgleich alle Kopien.

Dies macht Kryptowährungen extrem sicher.

Ein weiterer Vorteil ist die fehlende Manipulation durch Machthaber. Theoretisch sind die Zentralbanken, die für gesetzliche Währungen verantwortlich sind, unabhängig von den Weisungen ihrer Politiker. Dies ist aber nur auf dem Papier gegeben. Auch wenn dies gesetzlich verboten wird, handeln Zentralbankpolitiker bewusst oder unbewusst nach der herrschenden Lage. Dies kann durchaus vorteilhaft sein, wie etwa die Verschiebung der Finanzkrise nach 2008 in der Euro-Zone zeigte. Aber es kann eben auch dazu führen, dass ein Staat ungehemmt Schulden macht, die dann durch eine Ausweitung der Geldmenge und Inflation durch den Steuerzahler und Bürger bezahlt wird. Eine Kryptowährung ist dabei unabhängig.

Kryptowährungen können weitgehend anonym verwendet werden. Dies schützt in Unrechtsstaaten vor staatliche Repressalien, zum Beispiel wenn eine dem Regime unangenehme Literatur erworben wird. Aber auch in Ländern, die momentan demokratisch sind, kann es durch Putsch zu einer Diktatur kommen und die vormals so freimütig herausgegebenen Zahlungsdaten erweisen sich als Boomerang.

Aber Kryptowährungen haben auch Nachteile. Der größte dürfte sein, dass ihre Akzeptanz bei Zahlungen eher gering ist. Da es auch nicht DIE Kryptowährung gibt, sondern viele verschiedene Varianten existieren, werden Händler, wenn überhaupt, nur die Verbreitetsten akzeptieren. Das macht es neuen Währungen schwer, sich zu etablieren.

Extreme Kursschwankungen, die aus Sicht von Spekulanten durchaus interessant sein können, sind für den kalkulierbaren Kauf zwischen Unternehmen und auch für Konsumenten nachteilig.

Ein eher technischer Punkt ist das Problem, dass die Daten mit jeder Transaktion anwachsen. Das heißt, die Datei, die zwischen den Teilnehmern synchronisiert werden muss, wächst. Je beliebter die Kryptowährung ist, desto schneller.

Software ist niemals perfekt. Entsprechend kann es durch einen Programmierfehler dazu kommen, dass bei der Zahlung oder dem Vermögen Probleme auftreten. Theoretisch könnte ein Totalverlust die Folge sein. Dem wird Sorge getragen, dass die Software Opensource ist, also von jedem Menschen auf Fehler und Sicherheitslücken geprüft werden kann.