Anzeige - Das Recht im Internet ist teilweise schwer ergründbar. Schnell hat man sich eines Verbrechens schuldig gemacht, ohne es bemerkt zu haben. Viele glaube aber auch, das Internet sei ein rechtsfreier Raum. Hier einen Film heruntergeladen, dort ein Musikalbum, tut ja niemandem weh. Aber es ist, zumindest aus moralischer Sicht, kein Unterschied, ob man eine CD aus einem Ladengeschäft entwendet oder für einen Download im Internet nicht gezahlt hat.
Es kann vorkommen, dass man aufgrund von illegalen Downloads eine Abmahnung erhält. Was sollte man nun tun? Zahlen? Das Schreiben ignorieren?
Mein erster Tipp: Konsultieren Sie einen Anwalt, der sich auf Internetrecht spezialisiert hat. Dieser sollte in Ihrer Region ansässig sein. Es bietet sich einfach an, bei Gesprächen persönlich seinem Anwalt gegenüberzusitzen. Wer als so wie ich in der Nähe von Zürich wohnt, der sollte nach einem Anwalt in Zürich suchen.
Ich bin selbst kein Anwalt, deswegen sind meine Tipps hier nur das, was ich selbst recherchiert habe und anhand eines guten Freundes miterlebt habe.
Auch wenn es jetzt für Sie zu spät sein sollte: Achten Sie peinlichst genau darauf, was und wo Sie etwas im Internet herunterladen. Sie sind niemals im Internet anonym unterwegs. Auch angeblich sichere Methoden (zum Beispiel ein Proxy) können durch richterlichen Beschluss offengelegt und Ihre Daten den Behörden bekannt gegeben werden. Wenn Sie sich bei einer Webseite bezüglich dessen Legalität nicht sicher sind, lassen Sie es. Filme und Musik kosten mittlerweile kaum etwas, wenn Sie diese von legalen Quellen aus konsumieren. Da lohnt es sich einfach nicht das Risiko einer Abmahnung einzugehen.
Falls eine Abmahnung doch im Briefkasten liegt und Sie sie gelesen haben: Bleiben Sie auf jeden Fall ruhig. Zahlen Sie vorerst nicht. Sie bekommen Fristen. Nutzen Sie diese und unterschreiben Sie die Unterlassungserklärung nicht. Kontaktieren Sie auch nicht die abmahnende Anwaltskanzlei. Sie könnten sich am Telefon zu Aussagen hinreißen lassen, die Sie später belasten könnten.
Deshalb hier der wichtigste Tipp überhaupt: Holen Sie sich professionelle Hilfe von einem Anwalt. Klar, der kostet Geld, aber er kann Ihnen eine Menge Geld sparen. Er wird das Schreiben prüfen und herausfinden, ob die Forderungen in der genannten Höhe oder grundsätzlich überhaupt gerechtfertigt sind.
Abmahnungen werden meist im Massenverfahren verschickt. Die Anwaltskanzleien wissen, dass es die Masse macht. Diese werden kaum Interesse an langwierigen Verfahren vor Gericht haben und den Fall bei Gegendruck von Ihnen und Ihrem Rechtsbeistand eher fallen lassen.
Abmahnungen sind unangenehm, aber kein Grund in Panik zu geraten. Bleiben Sie gelassen und holen Sie einen Profi an Bord, der sich auskennt, dann bleiben die negativen Auswirkungen überschaubar.
