Neulich sprach im mit einem Kollegen aus England, der hier als Expat tätig ist. Sein Vertrag war abgelaufen und nun hieß es die Zelte in Deutschland abzubrechen. Allerdings ist das gar nicht so einfach, denn immerhin sammeln sich auch hier einige Vermögenswerte an. Hier also einige Tipps, wie man als Expat das Land wieder verlässt, ohne finanzielle Einbußen zu erleben. Die Tipps gelten zudem auch für all jene, die beschlossen haben auszuwandern.
Verkaufen oder behalten?
Wenn man mit seiner Familie nach Deutschland zieht und sogar Kinder mit dabei hat, dann stellt sich natürlich die Frage, wie sich der Wohnsitz wieder zurück in die alte Heimat verlegen lässt, wenn die Zeit abläuft. Denn immerhin haben sich im Laufe der Jahre doch so einige Dinge angesammelt: ein Auto, Spielzeug, Fahrräder, Elektrogeräte, Kleidung, Schränke und möglicherweise eine Küche - es gibt vieles, was dann weg muss.
Um hier keine finanziellen Nachteile zu erleben muss sich jeder überlegen, wie man diese Sachen am besten verwertet. Im Endeffekt geht es darum, ob Verkaufen oder Mitnehmen die bessere Alternative ist.
Die wichtigste Kalkulation beim Umzug
Bevor man sich ernsthafte Gedanken über Details macht, sollte die wichtigste aller Fragen vorher geklärt sein. Denn diese Systematik zieht sich dann später durch jede weitere Entscheidung.
Der wichtigste Kostenfaktor beim Umzug ist immer die Logistik. Wer zum Beispiel wirklich alles mitnehmen möchte, dem kann es passieren, dass ein oder mehrere LKW notwendig sind. Zudem entstehen möglicherweise Kosten für Umzugshelfer und ähnliches.
Anschließend muss jemand den oder die LKW an den neuen Wohnort fahren. Liegt dieser in der Nähe, dann ist der Aufwand vernachlässigbar. Bei Expats oder Auswanderern, die in ein fernes Land ziehen, kann es jedoch sein, dass eine mehrtägige Fahrt erforderlich ist. Die Kosten dafür sind hoch:
- Arbeitszeit für das Einpacken und Verstauen
- Miete und Versicherungen für Transporter
- eigene Reisekosten
- Reisekosten der LKW-Fahrer - sofern vorhanden
- Autobahngebühren und Vignetten
- Treibstoff
- Verlorene Arbeitszeit für die Fahrt, teilweise über mehrere Tage
Je nach Tagessatz, den jemand für seine Arbeit erzielt, summieren sich die Beträge. Tagelange Arbeitsausfälle sind die Folge. Diese Kosten übersieht man ganz schnell. Denn irgendwie ist es in den Menschen so in den Genen verankert am liebsten nichts herzugeben, was man einmal besessen hat.
Wer knallhart und rein rational kalkuliert, der wird feststellen, dass es manchmal billiger sein könnte Dinge zu verschenken oder einfach auf den Schrottplatz zu bringen als sich die Mühe zu machen sie mitzunehmen. Manchmal zahlt man sogar dabei drauf.
Was tun mit dem Auto?
Wer sich zum Beispiel ein Auto zugelegt hat, extra für den Aufenthalt in Deutschland, der hat mehrere Probleme zu lösen:
Bis zum letzten Tag wird das Auto benötigt, um damit herum zu fahren. Kurz vor der Abreise, zum Beispiel mit dem Flugzeug, muss es dann schnell verkauft werden. Um das zu schaffen ist es manchmal sinnvoll auf einen Profi-Händler zuzugehen. Man gibt zum Beispiel in Google ein: Autoankauf Düsseldorf - und dann findet man schnell entsprechende Angebote. Dort gibt es meist auch einen Online-Preisrechner, mit dem sich genau absehen lässt, wie viel Geld das Fahrzeug wert ist.
Die andere Frage ist, ob Verkaufen überhaupt das Richtige ist. In diesem Fall muss man eben darüber nachdenken, wie neu das Gefährt ist. Wenn es eine teure Marke war, die gerade mal 1-2 Jahre alt ist, dann wird es natürlich einen hohen Wertverlust erleiden. Hier könnte es sinnvoll sein das Auto an den neuen Wohnort mitzunehmen. Bei einem älteren Modell ist der Verlust eher weniger gravierend.
Diese Frage ist wichtig, denn manche Auswanderer zum Beispiel fahren dann über 3-4 Tage mit dem Fahrzeug, zum Beispiel nach Spanien oder Bulgarien. Auch dabei fallen mehrere Arbeitstage weg und Fahrtkosten an. So ist es manchmal tatsächlich billiger und komfortabler ein Auto los zu schlagen und sich vor Ort ein neues zu besorgen.
Möbel, Spielzeug und Interieur
Hier ist es immer die gleiche Rechnung: Muss ich es mitnehmen? Kann ich es nicht lieber vor Ort kaufen? Was kostet der Transport an Zeit und Geld?
Bei Kinder-Kleidung zum Beispiel ist es so, dass man sie sehr leicht gebraucht verkaufen kann. Vor Ort lässt sich sehr günstig wieder Neues besorgen. Zudem kann man heutzutage auch Kisten per DHL und UPS usw. leicht verschicken, was nicht mehr so teuer ist. Ein paar Kartons mit Kleidern lassen sich daher schon verschicken, ohne dass ein Transporter notwendig wäre.
In Sachen Elektronik und Haushaltsgeräte ist es etwas anders. Ein riesiger Fernseher kann nicht so einfach eingepackt werden. Andererseits sind viele von ihnen mittlerweile so günstig geworden, dass es sich manchmal lohnt den alten zu verkaufen und vor Ort einen neuen zu nehmen.
Fazit
Wer seinen Wohnort in Deutschland aufgibt, der lebt manchmal deutlich stressfreier, wenn er seine Habseligkeiten hier zurücklässt. Abzuwägen sind immer die Kosten der Logistik und der Ausfallzeiten, gegenüber denen der Neubeschaffung vor Ort.
