Kauf von Lederwaren - worauf achten?

Kauf von Lederwaren - worauf achten?

Wir leben in einer Welt, in der es auf den Ozeanen riesige Teppiche aus Plastikmüll gibt. Diese schwimmenden Inseln sind teilweise so groß, wie einzelne Länder der EU. Solche Begebenheiten und zahlreiche andere mehr haben dazu geführt, dass den Kunden die Nachhaltigkeit beim Konsum wichtiger wird. Einer der Treiber von großen Müllbergen war und ist die Kleiderindustrie. Kunststoffe und synthetische Textilien, wohin man nur schaute. Aus diesem Grund wenden sich immer mehr Kunden Produkten zu, bei denen Nachhaltigkeit im Vordergrund steht. Ein solches davon ist Leder. Leder ist ein nachwachsendes Naturprodukt. Doch ist es auch immer kompostierbar? Wie steht es um das Wohl der Tiere? Worauf gilt es bei der Auswahl der Produkte noch zu achten?

Leder - Was ist mit dem Tierwohl?

Leder wird bekanntlich aus der Haut von Tieren gewonnen. Es kann ein Nebenprodukt der Nahrungsmittelindustrie sein, meist vom Rind oder Schwein. Andererseits gibt es auch Wildleder, welches von frei lebenden Tieren stammt.

Grundsätzlich ist es so: Die Tiere werden in der Regel nicht extra dafür gehalten, um an ihr Leder zu kommen. Allerdings stammt ein Großteil des Materials aus der Massentierhaltung für Lebensmittel. Die Qualität dieser Haltung entscheidet somit darüber, wie schonend das Leder gewonnen wird. Wenn die Konsumenten durch Aufklärung und durch ihr Kaufverhalten dafür sorgen, dass die Tierhaltung verbessert wird, dann gilt dieser Trend automatisch auch für die Gewinnung von Leder.

Zudem gibt es bereits jetzt zahlreiche Firmen, die ganz gezielt auf die Nutzung von Leder setzen, das von Tieren in artgerechter Haltung stammt.

Lederprodukte und die Nachhaltigkeit

Plastik und Kunststoffe gilt es in unserer heutigen Zeit möglichst zu vermeiden. Das Problem mit ihnen ist, dass sie biologisch nicht abbaubar sind. Sie lassen sich zwar recyceln, aber der Prozess dazu ist aufwändig. Doch wie ist das, wenn sich jemand eine Umhängetasche für Männer aus Leder zulegt? Tut man damit der Umwelt einen Gefallen?

Eine Frage mit unterschiedlichen Szenarien beim Ausgang. Grundsätzlich ist Leder ja ein natürliches Material, das in der Natur nachwachsen würde. Somit wäre es eigentlich biologisch abbaubar. Allerdings werden Lederwaren mit Hilfe bestimmter Verfahren haltbar gemacht. Man nennt es Gerben. Dabei werden Chemikalien zugefügt, die eine Verwesung des Materials verhindern.

Hier entscheidet sich dann der Part mit der Ökologie. Viele Hersteller nutzen Chrom, um das Leder zu gerben. Dadurch werden die Kollagen- und Proteinfasern stabilisiert. Somit behält es seine positiven Eigenschaften hinsichtlich der Atmungsaktivität und der Wärmeisolierung. Problematisch ist das nur deshalb, weil das Chrom die Abbaubarkeit komplett beseitigt. In dem Fall wird Leder zu einer Art Restmüll, der von der Natur nicht mehr selbst verwertet werden kann. Es gibt jedoch auch Methoden des Gerbens, bei denen ein vegetabiles Mittel genutzt wird. Dann bleib es kompostierbar.

Es gibt Hersteller, die in dieser Hinsicht ganz gezielt auf eine solche Verarbeitung achten. Zu erkennen ist ein solches Material an der vorhanden IVN-Zertifizierung, dem Blauen Engel oder der Mitgliedschaft bei der CADS. Hier ein interessanter Beitrag dazu:

 

Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Lederwaren?

Wie bei Textilien auch, gibt es beim Leder unterschiedliche Qualitätsstufen. Namhafte Hersteller verwenden in der Regel die Rohstoffe aus den höheren Güteklassen. Wie und warum die Auswahl getätigt wird, das wird in dem Video gezeigt:

Anschließend kommt es auf die Verarbeitung an. Sie erfolgt heute weitestgehend automatisiert mit Hilfe von Maschinen und Robotern. Aber teils auch in Hand.

Wer zum Beispiel einen Damenrucksack kaufen möchte, der wird eine Mischung aus Stück High-Tech Fabrikation und manueller Verarbeitung vor sich haben. Je nach dem, wie kompliziert die Nähte und die Komponenten am Produkt es erforderlich machen.

Wichtiges Qualitätsmerkmal sind dabei die Fäden. Ihre Stabilität wirkt sich auf die Haltbarkeit des Produkts aus. Hier wird bei Discountern häufig gespart, denn nur das geschulte Auge erkennt die Unterschiede. Zudem sind hochwertige Produkte dadurch gekennzeichnet, dass viele Nähte doppelt gelegt sind. Löst sich ein Faden, dann bleibt immer noch die andere Naht. Billige Produzenten sparen sich derartige zusätzliche Arbeitsschritte immer wieder gerne. Zum Vorteil das Kunden ist das nicht, denn die Haltbarkeit ist wesentlich geringer.

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