Was Sie beim Kauf eines Lötkolbens beachten müssen

Was Sie beim Kauf eines Lötkolbens beachten müssen

Ich bin vor etwa zwei Jahren auf der Retro-Computer Welle aufgestiegen. Ein C64 gehörte zu meinen ersten Einkäufen. Das Schöne an diesen alten Computern ist, dass es viele Bausätze gibt, um die Geräte aufzuwerten. Aber auch im Falle eines Defekts kann man noch selbst Hand anlegen.

Wichtig in so einem Fall ist, dass man einen guten Lötkolben zur Hand hat und sich auch damit auskennt. Löten lernen ist recht einfach und wer in der Lage ist, sich die Schuhe zu binden, der kann auch lernen, richtig zu löten.

Worauf es beim Kauf eines Lötkolbens ankommt, möchte ich hier einmal erläutern.

Ein Lötkolben ist im Grunde besehen recht primitiv. Es handelt sich dabei um einen Griff, dessen Spitze heiß wird. Gute Lötkolben haben eine angehängte Lötstation, die eine Ablage des Lötkolbens möglich macht und auch eine sehr feine Temperaturregelung ermöglicht. Und da sind wir schon beim ersten Qualitätsmerkmal eines guten Lötkolbens: Die Möglichkeit, die Temperatur über einen hohen Bereich fein steuern zu können.

Dies ist aus verschiedenen Gründen wichtig. Einmal gibt es verschiedene Arten von Lötzinn. Verbleites schmilzt bei einer niedrigeren Temperatur, wohingegen bleifreies (welches mittlerweile nur noch im Handel zu bekommen ist) erst bei etwas höheren Temperaturen flüssig wird. Da beim Löten die beiden zu verbindenden Teile erhitzt werden, muss auch hier die Temperatur eventuell nachgeregelt werden. Große Flächen benötigen mehr Heizleistung, als filigrane Teile.

Ein weiterer Punkt, den Sie bei einem Lötkolben beachten sollten, ist die Versorgung mit Ersatzteilen und Zubehör. Ein guter Lötkolben kostet viel Geld. Es wäre schade, ihn wegwerfen zu müssen, nur weil der Hersteller keine Versorgung mit Ersatzteilen sichergestellt hat. Auch Zubehör, wie unterschiedliche Lötspitzen, sollten vorhanden sein. Meist haben sich Dritthersteller auf die Produktion von Zubehör für namhafte Lötkolben-Hersteller spezialisiert.

Wenn Sie tatsächlich komplett neu in das Löthobby einsteigen, dann benötigen Sie noch weiteres Zubehör. Zum einen wäre da Lötzinn. Viele schimpfen über die bleifreie Variante. Ich finde Sie OK, auch wenn die bleihaltigen Lötzinne besser waren. Wichtig: Achten Sie auf gute Belüftung oder eine Absaugung. Die Feinstaubbelastung bei bleifreiem Lötzinn ist größer, als bei der alten bleihaltigen Ausführung.

Eine Haltevorrichtung für das Werkstück macht das Leben deutlich leichter. Auch hier sollte man nicht sparen, da die billigen Ausführungen schnell kaputtgehen und wackelig sind.

Wer beim Löten einen Fehler macht oder alte Geräte reparieren möchte, der benötigt die Möglichkeit, altes Lot zu entfernen. Ich benutze dazu eine Entlötpumpe und Litze. Hier sollte man beides haben, da es für beide Vorgehensweisen sinnvolle Anwendungen gibt.

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