Teamevents - machen sie für Unternehmen Sinn?

Teamevents - machen sie für Unternehmen Sinn?

Zusammengehörigkeitsgefühl zu erzeugen ist eine Kunst. Unternehmen versuchen sie zu forcieren, indem sie Geld ausgeben für Tembuilding Events. Immer in der Hoffnung, dass sich dadurch das Wir-Gefühl verbessert. Anbieter legen chic Werbeprospekte vor, wie dadurch die Produktivität steigt. Ist das alles wirklich so einfach?

Positiv - Teambuilding kann funktionieren

Psychologen gehen davon aus, dass Maßnahmen zum Teambuilding tatsächlich funktionieren können. Allerdings nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Wer seine Mitarbeiter zum Rafting schickt, der macht im Grunde nichts falsch. Dort gibt es Spaß und Abenteuer. Das Team muss eine echte Herausforderung meistern. So ein Boot die Stromschnellen herunterzufahren ist ohne optimale Kooperation nicht einfach. So gesehen ist es ein Erlebnis, welches zusammenschweißt.

Besonders sinnvoll ist es, wenn Sie die Situation ausnutzen um gruppeninterne Dynamiken sichtbar zu machen. Dafür wird zum Beispiel bei manchen Anbietern für Canyoning in Bayern gerne eine Schippe draufgelegt. Dort müssen die Leute vor der Fahrt das Kanu zusammenbauen. Während dieser Zeit werden sie von einem geschulten Coach beobachtet. Während der Arbeit zeigen sich latente Machtverhältnisse und Verhaltensweisen, die möglicherweise kontraproduktiv sind. Auf diesem Weg erhält der Arbeitgeber wertvolle Informationen darüber, wer welche Stärken und Schwächen hat. Somit können im Nachhinein psychologisch fundierte Maßnahmen ergriffen werden, die für eine Verbesserung der Situation sorgen würden.

Das ist ein wichtiger Unterschied. Ein gemeinsames Skifahren zum Beispiel ist eine schöne Sache und macht allen Spaß. Allerdings wird es nur dann nützlich sein, wenn sich die Leute ohnehin schon gut verstehen. Bestehende Konflikte werden dadurch nicht in Luft auflösen. Verbessern wird sich auch nichts, wenn die Basis dafür schon längst nicht mehr vorhanden ist.

 

Negativ - Wann Teambuilding nicht funktioniert

Menschen sind nun einmal verschieden. Allein dieser Fakt sollte schon ausreichen, um zu wissen, dass nicht jedes Mittel für jeden funktionieren wird.

Teamevents zielen vor allem auf Emotionen ab. Allerdings gibt es Kategorien von Persönlichkeitsstrukturen, die sich von ihren Instinkten diesbezüglich nicht einfangen lassen. Vor allem Führungskräfte sind nicht empfänglich für solche Gefühle. Sie agieren in geschäftlichen Angelegenheiten rein rational. Gemeinschaften sehen sie lediglich als Zweck. Sie kooperieren, tun was nötig ist. Sie funktionieren, das zeichnet sie aus. Vertrauen aufzubauen und Freundschaften zu schließen ist auf solchen Ebenen jedoch nicht möglich. So eine Konstellation kann durchaus produktiv sein. An Fleiß und Einsatz mangelt es nicht. Sobald jedoch Rivalitäten um Beförderungen im Spiel sind, wird das Klima zwangsläufig den Bach runtergehen.

Zudem gibt es auch Mitarbeiter, die von ihrer inneren Einstellung niemals eine Bindung zur Firma aufbauen können würden. Vor allem Menschen mit hohem IQ, also Hochbegabte, sehen schlichtweg keinen Anlass dazu. Sie machen ihre Arbeit gerne, wenn sie sie interessiert. Alles andere ist für sie unwichtig. Einladungen zum gemeinsamen Biertrinken mit Kollegen und Firmenevents sind für sie ein Graus. Entweder deshalb, weil sie es hassen gesellig zu sein. Oder weil sie darin den plumpen Versuch der Firma sehen krampfhaft eine Bindung aufzubauen. Die würde nur dem Zweck dienen, dass man ihnen Gehalt vorenthalten möchte. Nur die Dummen lassen sich ihrer Ansicht nach mit einer warmen Gefühlsdusche beeindrucken und dazu verleiten mehr zu arbeiten bei weniger Geld.

Für solche Mitarbeiter müssen andere Wege gefunden werden, um sie zur optimalen Kooperation zu bewegen. Geld oder Abwechslung bei den Tätigkeiten wirkt bei ihnen mehr als emotionale Faktoren.

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