Brand Marketing - was ist das?

Brand Marketing - was ist das?

Vor Kurzem bin ich über den Begriff des Brand Marketings gestolpert. Wieder ein neumodischer Begriff, der nur irgendwas verkaufen möchte, das niemand braucht, werden Sie vielleicht denken?

Das zu entscheiden, überlasse ich gerne Ihnen, lieber Leser. Im Folgenden möchte ich ein wenig über den Begriff sprechen und die Aspekte wie Vorteile und Nachteile näher beleuchten.

Beim Brand Marketing geht es darum, eine Marke bekannt zu machen. Dabei soll eben dieses Bekanntmachen nicht zufällig passieren, sondern gezielt und strategisch. Einer der Gründe ist, dass sich Produkte immer weniger unterscheiden. Seien wir mal ehrlich: Die großen Autohersteller ähneln sich immer mehr. Klar, der eine hat dort eine technische Besonderheit, der andere woanders. Aber allen gemein ist, dass sie sicher sind, komfortabel, qualitativ hochwertig usw. Früher war das anders, da konnte Produkthersteller eher noch über Eigenschaften ihrer Produkte Abgrenzungen. Dies wird aber immer schwieriger. Deshalb versucht man über Marketing ein Image aufzubauen, welches die Marke als seriös, jung, vertrauenerweckend, etc. aufbaut.

Aber warum ist nun Brand Marketing eine gute Sache? Sie funktioniert eben nicht nur bei den großen Anbietern, sondern jedes Unternehmen kann sich diese Möglichkeiten zunutze machen. Ja, sogar einzelne Personen profitieren davon. Ein Paradebeispiel sind erfolgreiche Sänger. Da genügt es eben nicht nur, gut zu singen (also das Produkt), sondern auch die Vermarktung ist wichtig. Manche sind rebellisch, andere romantisch. Dabei wird das Image ebenso aufgebaut mittels Brand Marketing, wie bei einem physischen Produkt. Es werden gezielt "Skandale" gestreut, um zu zeigen, wie rebellisch die Band ist. Wieder ein anderer Sänger heiratet im romantischen Stil. Boy Bands sollten möglichst ungebunden sein, um die Sehnsucht ihrer weiblichen Fans aufrecht zu erhalten.

Dieses Vorgehen kann man nun auch mit seiner eigenen Webseite, seinem Produkt oder seiner eigenen Person vorantreiben. Dabei geht es darum eine eigene Marke zu definieren und dann alle Handlungen, Inhalte, Botschaften und Assoziationen, die man selbst im Umfeld der Marke beeinflussen kann, in Einklang mit dieser Marke zu bringen. Dabei sollte die Marke stets auf den Endkunden ausgerichtet sein.

Zum Beispiel könnte ein Bio-Limonaden Hersteller durch die aktive Unterstützung von Bio-Bauern positiv auffallen, eine Mülltrennungs-Initiative starten und die Auslieferung der Getränke mittels elektrisch betriebenen LKW forcieren. Negativ würde allerdings ein Engagement in Bezug auf fossile Brennstoffe oder die Ausbeutung von Kindern in Schwellenländern angekreidet werden.

Für eine einzelne Person besteht auch die Möglichkeit, sich als Experte aufzubauen. Teilnahme an Podiumsdiskussionen, die Veröffentlichung entsprechender Fachliteratur, das äußere Erscheinungsbild und vieles mehr helfen es, dass man als das wahrgenommen wird.

Bis zu einem gewissen Grad kann man als Blender auch versuchen, mangelnde Kompetenz durch den gezielten Aufbau einer Marke zu kompensieren. Dies wird aber in Zeiten des Internets kaum noch funktionieren. Wer mangelhafte Leistungen anbietet, wird früher oder später daran scheitern, dass die Gesamtheit der Kunden dieses Bild durchschaut. Besser ist es also, tatsächlich gute Leistung zu bringen und dann aktiv an der Präsentation zu bauen.

Oder in einem Satz zusammengefasst: "Tue Gutes und sprich darüber!"

Als Unternehmen geht es also darum, die Marke aufzubauen. Konkret gibt es dabei einfache, recht bewährte Mittel. Hat man sich erst einmal darauf geeinigt, welches Image man aufbauen will, gilt es, dieses Image einheitlich über alle möglichen Kanäle zu kommunizieren. Newsletter, Werbung im Internet oder der physischen Welt, Corporate Identity, und vieles mehr.

Aber nicht nur nach außen bewirkt eine starke Marke positives, auch die Mitarbeiter profitieren davon. Wer weiß, wohin das Schiff steuert, wird mit den Kollegen eher an einem Strang ziehen, als wenn niemand weiß, "was die da oben" mal wieder treiben. Potenzielle Bewerber können sich über eine starke Marke eher ein Bild von der Kultur des Unternehmens machen, als wenn diese diffus wäre. Also auch in der Hinsicht zieht eine starke Marke eher hochqualifizierte Arbeitnehmer an. Dies zeigt sich oft auch in der Automobilindustrie, wo die Mitarbeiter stolz auf ihren bekannten Arbeitgeber sind. Ist der Arbeitgeber eher unbekannt, dann erzählt man eher im Bekanntenkreis von "einer Firma, die Software macht, aber die kennst du eh nicht."

Am Ende ist das Ziel, wie bei jedem Unternehmen, die Gewinnmaximierung. Um genau hier das Optimum zu erreichen ist es wichtig, die Maßnahmen zu identifizieren und zuerst umzusetzen, die mit einem Minimum an Kosten und Aufwand ein maximal hohen Erfolg versprechen. Suchmaschinenoptimierung gehört da mittlerweile zu einer der erfolgversprechendsten Aspekte, im Vergleich zu den klassischen Mitteln, wie Anzeigen im Telefonbuch oder Plakatwerbung.

Brand Marketing ist aus meiner Sicht eine wichtige Sache, die nicht für jeden relevant ist, aber zumindest jeder Unternehmer durchdringen sollte und dann entscheiden, ob und wie er es umsetzen möchte.

Einen guten Partner an der Hand zu haben ist dabei Gold wert.

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