Führerschein - heute noch zwingend notwendig?

Führerschein - heute noch zwingend notwendig?

Die Jugend, die Jugend - mit jeder Generation wird sie frecher und unfähier. So zumindest sagten schon die alten Römer. So gesehen müsste die heutige Jugend aus lauter Wilden und Barbaren bestehen. Zum Glück ist es nicht so. Dennoch gibt es einige Dinge, in denen sich die aktuellen Jugendlichen von vorherigen Generationen unterschieden: immer weniger von ihnen machen einen Führerschein. Wie kann das sein? Ist das eine gute Idee?

Was sagt die Statistik

Die Zahlen zeigen, dass der Anteil der 18-22 jährigen ohne Führerschein in manchen Regionen um 10-15% niedriger liegt als früher. Es handelt sich also nicht um einen Trend, der eine komplette Generation betrifft. Aber die Veränderung ist spürbar. Wie erklärt sich das?

 

Kosten für einen Führerschein

Sicherheit geht in Straßenverkehr vor. Daher ist die Fahrausbildung in der Schweiz und in den Ländern der EU deutlichen aufwendiger als in vielen anderen Regionen der Welt. Wer zum Beispiel eine Fahrausbildung in Zürich machen möchte, der muss zahlreiche Module durchlaufen:

 

Nothelferkurs:

Es muss ein Erste-Hilfe bzw. Nothelferkurs absolviert werden. Er nimmt ungefähr 10 Stunden in Anspruch. Sobald dieser vorliegt, geht es weiter.

 

Lehrfahrausweis bestellen:

Bei der örtlichen Gemeinde muss ein Lehrfahrausweis beantragt werden.

 

Theoretische Schlung:

Die Fahrschule bereitet auf die Theorieprüfung vor. Ist sie bestanden, dann kann die praktische Ausbildung erfolgen.

 

Fahrstunden / Intensivkurs:

Wer die praktische Fahrprüfung bestehen möchte, der muss natürlich lernen sich regelkonform in den Straßenverkehr einzugliedern. Hierfür sind meist um die 20-30 Fahrstunden notwendig. Häufig kann man sie auch als Intensivkurs besuchen.

 

Fazit

All diese Dinge sind gut und wichtig, aber der Aufwand dahinter ist riesig. Dementsprechend wird ein vierstelliger Betrag erforderlich. Diesen muss man erst einmal berappen können.

 

Welche Gründe gibt es noch?

Der Trend ist überwiegend in den Metropolen vorhanden. In Zürich, Bern, Genf und Basel usw. ist der öffentliche Nahverkehr so gut ausgebaut, dass die jungen Leute einfach keine Notwendigkeit sehen einen Schein zu machen. Daher versuchen sie sich die Kosten zu ersparen. In den ländlichen Regionen dagegen ist die Fahrerlaubnis überlebenswichtig, um mobil sein zu können. Dort gilt er nach wie vor als sehr wichtig.

Des Weiteren hat sich die Einstellung zum Umweltschutz geändert. Zugfahren und Nahverkher gilt als "gut". Fliegen und Autofahren als "böse". Wobei das durch die Elektroautos wieder etwas ausgeglichen wird.

Aber! Die Statistik sagt auch, dass es sich nur um eine temporäre Verschiebung handelt. Oft wird der Führerschein später doch noch nachgeholt. Zum einen liegt das daran, dass beim Eintritt in die Arbeitswelt ein Pendeln notwendig werden kann. Zum anderen hat es auch praktische Gründe. Sobald Kinder da sind, ist es schlichtweg einfacher die Ausrüstung um das Kleinkind herum flexibel mit dem Auto zu transportieren.

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