Immer wieder gibt es in der Wirtschaft Phasen des Booms und der Rezession. In manchen Zeiten verlieren viele Menschen ihre Jobs und in anderen können sie sich vor Stellenangeboten gar nicht mehr retten. So funktioniert es eben in einer Marktwirtschaft. Neben diesen Faktoren gibt es noch das Thema technische Innovationen. Maschinen und Roboter ließen in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe verschwinden. Dafür kamen hunderttausende in den digitalen Technologien dazu. Gibt es aber auch Berufe, in denen man seine "Ruhe" hat und keine Einbrüche fürchten muss? Ein paar ja. Wir stellen einen davon vor.
Kammerjäger - Job ohne Krise?
Im Mittelalter waren es Ratten, deren Flöhe die Pest im Volk verbreiteten. Zudem fraßen sie immer wieder Teile der Lebensmittelvorräte in den Lagerhäusern auf.
Kakerlaken gelten seit je her als größte Feinde von Köchen und Restaurants. Sie sind quasi unzerstörbar. Man bekämpft sie, wird sie aber nie ganz los.
In New York gibt es seit Jahrzehnten eine akute Plage von Bettwanzen. Ganze Hotels sind durchseucht, ebenso private Haushalte. Alle Kammerjäger der Stadt reiben sich die Hände. Immer wieder kommen sie zum Bekämpfen und es hört nie auf. Ihre Umsätze sind gut gesichert. Natürlich transportieren die vielen Touristen und Geschäftsleute die Insekten in ihren Koffern durch die ganze Welt. Nach jeder Messe dürfen deutsche Hotelbetreiber erst einmal das ganze Haus von oben bis unten vom Kammerjäger in die Mangel nehmen lassen, so berichtete es uns der Kammerjäger in Bremen und Umgebung in unserer Anfrage. Internationale Events sind ein sicherer Umsatztreiber.
Wie die Schädlinge, stirbt auch dieser Beruf nie aus. Trotz all der Mikroelektronik, der High-Tech in den Fabriken und smarten Geräten überall. In dieser Hinsicht ist alles beim alten. Und es gibt keinen Grund dafür, warum sich daran etwas ändern sollte. Es ist ein reales Problem und durch Technologie nicht wirklich lösbar.
Kammerjäger werden - lohnt sich das?
Für alle jene, die sich gerade über ihre berufliche Zukunft Gedanken machen stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist diesen Beruf zu ergreifen. Pauschale Antworten darauf gibt es nicht. Aber festzuhalten ist, dass die Branche eine Art natürliche Lebensversicherung hat. Wie erwähnt, wird es immer Ungeziefer geben.
Der Job gilt aufgrund der Klischees nicht gerade als der Traum aller Auszubildenden. Chemikalien und teilweise harte, körperliche Arbeit - das klingt immer etwas abschreckend. Doch das ist nicht der Fall. Wenn sich Mitarbeiter an alle Sicherheitsregeln halten, dann lassen sich die Risiken weitestgehend vermeiden. Dementsprechend herrscht in dieser Branche ein akuter Mangel an Fachkräften. Nachwuchs zu finden ist nicht einfach. Hier im Video ist eine Jobbeschreibung zu sehen, die jedoch viele Fragen aufklären wird:
Für alle jene, denen es nichts ausmacht als Ungezieferbekämpfer die Existenz zu bestreiten, tun sich gute Perspektiven auf. Gerade wegen der Probleme beim Nachwuchs sind die Gehälter in einem Rahmen, den man als solide bezeichnen würde.
Und wen es danach drängt irgendwann der eigene Chef zu sein, der hat hiermit eine gute Option, um später vielleicht ein eigenes Unternehmen zu gründen. Je nach Kundenkreis lässt sich dort einiges an Umsatz erzielen.
Wer sind typische Kunden vom Kammerjäger?
Bei Ungeziefer denkt man wohl als erstes an Familienhäuser, die hin und wieder ihre Ratten oder Käfer im Keller loswerden möchten. Doch das ist nicht die einzige Kategorie, in der man arbeiten wird. Viele Kunden kommen aus dem gewerblichen Bereich. Dazu gehören zum Beispiel Hotels und Gastronomen. Für sie ist Ungeziefer ein Existenzrisiko. Gleiches gilt für die Lebensmittelindustrie. Sie haben immens anspruchsvolle Vorgaben in Sachen Sauberkeit. Verstöße führen zu strafen. Demgemäß benötigen sie regelmäßig einen echten Profi, der die Schädlinge im Zaum hält. Möglichkeiten für gute Umsätze gibt es jedenfalls genug.