Vegane Schuhe - welche Vorteile bieten sie für die Verbraucher?

Vegane Schuhe - welche Vorteile bieten sie für die Verbraucher?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Hat man erst einmal seine Überzeugungen gewonnen und gefestigt, dann löst man sich nur noch sehr schwer davon. Ganz allgemein wäre es für den menschlichen Geist am liebsten, wir könnten Veränderungen mitmachen ohne wirklich etwas zu verändern. Manchmal geht das sogar ganz gut. Heutzutage gibt es vegane Lebensmittel, die gezielt das Aroma von Fleisch nachahmen. Man bekommt also den Geschmack und die Konsistenz, die man von früher gewohnt war. Nur, dass dabei auf Tiere verzichtet wird. In dem Fall ist eine Umgewöhnung einfach. Warum wir darüber sprechen? Weil es auch vegane Schuhe gibt. Vegane Schuhe, die den Look und das Feeling von Leder vermitteln, aber keines enthalten. Machen solche Produkte Sinn oder sind sie nur ein dreister Werbegag? Hat die Gesellschaft oder die Umwelt wirklich etwas davon, dass es sie gibt? Wir sehen uns die Sache genauer an.

Vegane Schuhe - was macht sie so besonders?

Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit sind Themen, die der jungen Generation im Durchschnitt heute wichtiger sind als je zuvor. Aber auch anderen Altersgruppen kommt der Wunsch nach einer ökologischen Lebensweise entgegen. Mit diesem Gedanken im Hintergrund wurden Produkte, wie die hier vorgestellten veganen Schuhe, ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um lederfreie Schuhe, die auch sonst keine tierischen Bestandteile enthalten. Hier im Video sind einige Beispiele zu sehen:

 

Kennzeichnend für vegane Schuhe ist, dass manche Modelle ganz gezielt den Look und die Konsistenz von Leder nachahmen. Allerdings verzichten sie darauf tierische Bestandteile zu verwenden. Wem die Leder-Optik bisher gefallen hat, der hat hier eine tier- und umweltfreundliche Alternative.

Warum ist lederfrei ein guter Tierschutz?

Die Frage klingt erst einmal befremdlich. Lederfrei ist natürlich schon an sich gut für die Tiere. Wo kein Leder, da kein totes Tier. Doch viele Menschen sind der Überzeugung, dass es bei Leder keinen Unterschied macht. Denn es handelt sich ihrer Ansicht nach nur um ein Nebenprodukt der Lebensmittelindustrie. Somit würde für das Leder kein Tier extra sterben müssen, sondern es wird nur von denen genommen, die ohnehin in den Schlachthöfen verarbeitet werden. Ob mit oder ohne Leder - was macht das dann für einen Unterschied?

Die Frage ist durchaus berechtigt. Eine Argumentationskette dazu ist etwas länger, aber es gibt sie: Hersteller von Lebensmitteln sind Unternehmer. Sie müssen Rendite machen, um ihr Geschäft betreiben zu können. Dazu gehört es, dass sie aus ihren Produkten das Beste herausholen. Werden nun Schweine oder Rinder geschlachtet, dann werden aus dem Fleisch Nahrungsmittel erzeugt. Das bringt einen Teil des Umsatzes. Sonstige Reste werden an andere Unternehmen verkauft. So auch die Haut, die dann zu Lederprodukten verarbeitet wird. Fällt dieser Markt weg, weil sich die Verbraucher lieber vegan "anziehen", dann sinkt die Rendite. Das macht es für die Unternehmen weniger einfach ihre Geschäft aufrechtzuerhalten. Und wenn sie diese Umasatz-Verluste auf den Preis für Lebensmittel draufschlagen, dann wird Fleisch im Laden teurer. Das wiederum führt zu einer geringeren Nachfrage. Kunden suchen dann nach veganen Alternativen. Über die Hintertür wirkt sich das alles positiv aus.

Fazit: Lederfreie Produkte bewirken auf Umwegen eine verringerte Haltung und Schlachtung von Tieren.

Warum ist lederfrei gut für die Umwelt?

Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass Tierhaltung eine äußerst negative Umweltbilanz besitzt. Es werden Unmengen an Rohstoffen verbraucht, um Tiere bis zur Schlachtung zu mästen. Zudem erzeugen sie über ihre Därme gefährliche Abgase, wie Methan. Durch den Verzicht auf Leder gibt es weniger Tierzucht und damit weniger CO2 und Methan.

Hinzu kommt die Sache mit der biologischen Abbaubarkeit. So manch einer mag denken, dass Leder ein Bio Produkt ist. Dementsprechend sollte es doch nach Gebrauch auf dem Kompost landen. Doch auch das stimmt so nicht. Leder ist ein Material, welches eigentlich verwesen würde. Damit das nicht passiert, wird es gegerbt. In den meisten Fällen wird dafür Chrom verwendet. Bei der Verwendung von Chrom wird das Leder haltbar gemacht. Allerdings wird es durch die Behandlung zu Restmüll, weil es sich in der Natur nicht mehr zersetzen ließe. Zudem ist das Gerben von Leder eine äußerst schmutzige Angelegenheit, bei der ungeheuer viele Chemikalien zum Einsatz kommen und viel CO2 ausgestoßen wird.

Ganz anders liegt der Fall bei denjenigen, die zum Beispiel lederfreie Sneaker als Alternative kaufen. Sind sie aus natürlichem Bio Gewebe und enthalten in der Sohle abbaubare Produkte, dann erweist man als Kunde der Umwelt einen großen Gefallen.

Fazit: vegane Schuhe

Wer diese Dinge noch einmal in Summe betrachtet, der erkennt, dass vegane Schuhe eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich bringen. Ihre Ökobilanz ist deutlich besser als die von Lederwaren. Sie senken auf indirektem Wege den CO2 Ausstoß und die Menge an Methangasen, die in der Luft zirkulieren. Zudem sind sie leicht zu recyceln, so dass sie weniger Müllberge erzeugen.

Diesen Beitrag als Video Podcast sehen oder anhören:

 

Ist Leder umweltfreundlich?

Grundsätzlich wäre es das. Doch durch das Gerben mit Chrom verliert es seine biologische Abbaubarkeit und wird zu Restmüll.

Ist Leder nur ein Nebenprodukt der Nahrungsmittelindustrie?

Zu großen Teilen ist das so. Aber Tierhaltung ist Tierhaltung und wer Profite mit ihnen macht, der wird versuchen noch mehr davon zu halten.

Kann Leder auch ohne Chrom haltbar gemacht werden?

Ja, es gibt Methoden. Allerdings sind diese teurer als industrielles Gerben mit Chemie. Daher verwenden es vor allem die Hersteller, die nicht im Billig-Segment arbeiten.

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